Katarakt

 
 

Damit wir ein scharfes Bild sehen können, muss das Licht am Auge so gebrochen werden, dass ein scharfes Abbild auf unserer Netzhaut, also dort wo sich die Nervenzellen befinden, welche die Information zum Gehirn weiterleiten, entsteht.

Das Licht, das in das Auge fällt, wird hierfür hauptsächlich an zwei Strukturen gebrochen - zum einen an der Hornhaut und zum anderen an der Linse.

Während die Hornhaut auch im hohen Alter in der Regel zentral klar bleibt, trübt die natürliche Linse im Laufe des Lebens ein. Man spricht dann von einer Katarakt bzw. vom grauen Star. Durch die Eintrübung der natürlichen Linse nimmt das Sehvermögen ab. In der Regel ist diese Sehverschlechterung progressiv und kann letztlich in sehr fortgeschrittenen Stadien auch zum gänzlichen Verlust des Sehvermögens führen.

Hier sieht man z.B. eine deutlich eingetrübte Linse die statt durchsichtig zu sein, weißlich erscheint und kaum noch Licht durchlässt. Der Patient ein stark reduziertes Sehvermögen und eine Kataraktoperation ist notwendig.

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Neben dem reduzierten Sehvermögen sind weitere typische Symptome ein Verlust an Kontrastsensitivität, das Sehen von Doppelbildern sowie eine zunehmende Blendempfindlichkeit. All diese Symptome können dazu führen, dass man im Alltag stark eingeschränkt ist – z. B. kann man nicht mehr Autofahren, Bücher lesen oder Personen erkennen. Der häufigste Grund für die Katarakt ist ein fortgeschrittenes Alter, es kann allerdings auch durch Verletzungen, Medikamenteneinwirkung, systemische Erkrankungen oder Bestrahlung hervorgerufen werden, so wie in seltenen Fällen sogar von Geburt an schon vorhanden sein. Die wichtigsten Risikofaktoren neben dem Alter, ist der Diabetes, das Rauchen, sowie eine vermehrte Sonneneinstrahlung. Um wieder klar zu sehen, ist aktuell die einzige Möglichkeit die Durchführung einer Kataraktoperation, bei der mittels sehr kleiner Schnitte (ca. 2mm), die alte trübe Linse entfernt wird und eine neue klare, künstliche Linse implantiert wird.

 

Man sieht wie klein die künstliche Linse. Die Optik ist etwa 6mm groß. Mittels der beiden abstehenden Haptiken wird die künstliche Linse im Halteapparat des Auges fixiert und ermöglicht dem Patienten wieder eine klare Sicht.

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Je nach Beschaffenheit dieser Linse und der Allgemeinsituation des Auges kann der Patient dadurch Objekte in der Nähe, in der Ferne oder sogar in allen Distanzen scharf sehen. Die Behandlung dauert in der Regel zirka 10 - 20 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden. Die meisten Personen können innerhalb einer Woche wieder deutlich besser sehen, das Endresultat der Operation wird allerdings erst nach drei Monaten evaluiert.

 

Klassifikation

Die altersbedingte Katarakt kann nach Lokalisation und Ausprägungsgrad der Eintrübung in verschiedene Kategorien eingeteilt werden.

Bei der Lokalisation können drei Bereiche unterschieden werden: die Kerntrübung, die Rindentrübung, sowie die hintere Schalentrübung. Die Symptome sind je nach Lokalisation unterschiedlich.

Bei der Kerntrübung kommt es vor allem zur Erhöhung der Brechkraft des Auges und damit zu einer zunehmenden Kurzsichtigkeit, so wie eine Abnahme der Kontrastsensitivität und allgemeinen Sehverschlechterung. Patienten berichten darüber, dass sie Objekte nicht nur unschärfer sehen, sondern das Farben abgeblasst und gelblich erscheinen. Bei der hinteren Schalentrübung leiden die Patienten vor allem unter starker Blendempfindlichkeit, haben große Probleme nachts Auto zu fahren und sehen je nach Ausprägungsgrad vermehrt verschwommen. Bei der Rindentrübung beginnt die Eintrübung in der Peripherie, so dass hier unter Umständen zunächst keine Symptome für den Patienten ersichtlich sind. Sobald die Eintrübung jedoch die Sehachse erreicht kann es zu einer sehr schnell zunehmenden Sehverschlechterung kommen.

Beim Ausprägungsgrad unterscheidet man grob drei Stufen: die beginnende Katarakt, die fortgeschrittene Katarakt und die reife Katarakt. Bei der beginnenden Katarakt erkennt der Augenarzt bei der Untersuchung der Linse bereits Veränderungen, welche jedoch bei einem Großteil der Patienten noch keine bzw. nur geringfügige Beschwerden verursachen. Bei der fortgeschrittenen Katarakt leidet der Patient bereits unter Symptomen. Das Sehvermögen ist hier bereits merklich herabgesetzt und eine Operation in der Regel empfohlen. Bei der reifen Katarakt liegt eine ausgeprägte Eintrübung der Linse vor, die unter Umständen sogar dazu führen kann, dass der Patient kein Licht mehr wahrnehmen kann.

 

Wie viele Menschen haben eine Katarakt?

 

Laut dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands leiden im Alter von 52 - 64 Jahren circa 50% an einem grauen Star. Zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr sind es bereits über 90%. Eine Sehbeeinträchtigung wird von über der Hälfte der Patienten ab dem 75. Lebensjahr wahrgenommen. Jährlich werden daher in Deutschland zirka 800.000 Kataraktoperationen durchgeführt.

Weltweit ist die Katarakt jedoch noch immer die häufigste Ursache für eine Erblindung. Vor allem Menschen aus Entwicklungsländern, welche keinen Zugang zu einer operativen Versorgung haben, können durch eine starke Eintrübung der Linse erblinden.

 

Was sind die Risikofaktoren für die Entwicklung einer Katarakt?

 

Laut einer Studie von Chang und Kollegen, welches in der anerkanntesten Fachzeitschrift für Augenheilkunde („Opthalmology“) publiziert wurde ist das zunehmende Patientenalter eines der wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Katarakt.

Weitere wichtige Risikofaktoren sind das Rauchen, der Diabetes, die langfristige Benutzung von anti-entzündlichen Medikamenten (vor allem Kortison) und die Benutzung von Schilddrüsenhormonen. Vermehrte Sonneneinstrahlung, eine wiederkehrende Entzündung im Auge, stark erhöhter Augendruck, Strahlenbelastung, eine hohe Kurzsichtigkeit sowie ein zurückliegender operativer Eingriff im Auge, können zur frühzeitigen Eintrübungen der Linse führen.  

Das heißt, um einer Katarakt so gut es geht vorzubeugen, sollte man direkte Sonneneinstrahlung vermeiden und an sonnigen Tagen eine Sonnenbrille tragen, nicht rauchen, sowie den Blutzucker als Diabetiker optimal einstellen lassen. Für den Fall, dass häufig ein Solarium besucht wird, ist es wichtig auch dort immer eine Brille mit starkem UV-Schutz zu tragen, um das Risiko für eine Eintrübung der Linse zu reduzieren.

 

 Symptome 

Die Beschwerden durch die Katarakt können vielfältig sein. Die meisten Patienten leiden unter ein zunehmendes Verschwommen sehen. Bei sehr lokal begrenzten Eintrübungen können Patienten auch durch einen Schatten gestört sein. Ein Abblassen von Farben und vermehrte Blendempfindlichkeit gehören ebenfalls zu den häufigsten Symptomen.  

Auch können sich die Brillenwerte verändern, in der Regel nimmt hierbei die Kurzsichtigkeit zu. Personen, die unter einer Altersweitsichtigkeit leiden, können unter Umständen durch die Katarakt sogar vorrübergehend besser lesen.

Ein Normalsichtiger junger Patient, kann Akkommodieren, d.h. er kann unbewusst den Fokus auf Objekte in die Nähe stellen und entsprechend z.B. ohne eine Sehhilfe scharf sehen und wie hier dargestellt ohne Probleme ein Buch lesen.

Mit dem Alter geht die Fähigkeit der Akkommodation verloren. Der sogenannt altersweitsichtige Patient kann in der Nähe Objekte nur noch unscharf sehen und entsprechend z.B. ohne Sehhilfe nicht mehr lesen.

Durch die Katarakt nimmt die Brechkraft der Linse zu und der Patient wird dadurch zunehmend kurzsichtiger, d.h. er kann Objekte in der Nähe besser sehen und entsprechend z.B. wieder lesen. Durch die verminderte Kontrastsensitivität und den zunehmenden Gelbstich der Farben ist jedoch das Sehvermögen trotzdem eingeschränkt.

Operationszeitpunkt

Es gibt keinen allgemeingültigen, idealen Operationszeitpunkt für die Behandlung der Katarakt. Wann am besten operiert werden sollte, muss bei jedem Patienten individuell entschieden werden. Dafür berücksichtigt der Augenarzt nicht nur die Eintrübung der Linse und die damit einhergehende Sehverschlechterung, sondern auch weitere Gegebenheiten, wie zum Beispiel eine herabgesetzte Flüssigkeitszirkulation im Auge durch eine stark vergrößerte Linse, welche zu einem erhöhten Augendruck und permanenter Sehverschlechterung führen könnte. Auch müssen gegebenenfalls berufliche Voraussetzungen berücksichtigt werden. Unter Umständen müsste zum Beispiel ein Berufskraftfahrer frühzeitig operiert werden, um ein ausreichend gutes Sehvermögen zur Ausübung seines Berufes zu haben. Einige Patienten wünschen sogar die Durchführung der Operation vor Einsetzen der Linsentrübung. Das sind in der Regel Patienten, welche über 50 Jahre alt sind, an einer Altersweitsichtigkeit leiden und eine Brillenfreiheit wünschen. Durch den Austausch der natürlichen Linse mit einer multifokalen Linse kann bei den meisten Patienten dadurch eine Brillenfreiheit gewährleistet werden.

 

 

Was muss ich VOR der ersten Untersuchung zur Kataraktoperation beachten?

 

Im Rahmen der Katarakt Voruntersuchung muss sich der Arzt alle Bereiche des Auges gründlichst anschauen. Unter anderem ist eine Netzhautuntersuchung, so wie eine Untersuchung der gesamten Linse notwendig. Hierfür muss die Pupille weitgestellt werden damit der Arzt einen besseren Einblick hat. Das Medikament, das dafür eingesetzt wird, wirkt über mehrere Stunden. Entsprechend darf der Patient am Untersuchungstag kein KFZ mehr führen. Des weiteren muss die Stärke der eingesetzten Linse im Rahmen dieser Untersuchung festgelegt werden. Hierfür spielt zum einen die Länge des Augapfels eine Rolle zum anderen die Hornhautbeschaffenheiten. Damit die Hornhaut korrekt vermessen werden kann sollte eine Kontaktlinsenkarenz vor der Untersuchung unbedingt eingehalten werden. Weiche Kontaktlinsen sollten für mindestens eine Woche nicht mehr getragen werden. Bei harten Kontaktlinsen ist eine Karenz von vier Wochen sinnvoll. Idealerweise bringt der Patient auch zur Voruntersuchung sämtliche Unterlagen aus früheren augenärztlichen Behandlungen mit. Sinnvoll ist es auch die Medikamentenliste und eine Übersicht der allgemeinen Erkrankungen vom Hausarzt mitzubringen. Da während der Untersuchung mehrmals Tropfen appliziert werden und die Lider beurteilt werden müssen, wäre es empfehlenswert keine Augenschminke am Untersuchungstag zu verwenden. Im Rahmen der Voruntersuchung erfolgt gegebenenfalls auch die Aufklärung zur Operation. Nachdem die Aufklärung erfolgte und der Patient eine Operation wünscht, ist vorab eine schriftliche Einwilligung notwendig. Sollte der Patient rechtlich nicht in der Lage sein die Einwilligung zu unterschreiben, ist es zwingend erforderlich, dass sein gesetzlicher Vertreter bei der Aufklärung anwesend ist und anschließend die Einwilligung für den Patienten unterzeichnet. Für die Einwilligung ist es unabdingbar, dass der Patient die Aufklärung durch den Arzt gänzlich versteht. Sollte der Patient die Sprache des Arztes nicht sprechen können, so ist es erforderlich, dass bei der Aufklärung ein Übersetzer anwesend ist und die Aufklärung des Patienten gemeinsam mit dem Arzt vornimmt.

 

Präoperative Untersuchung

 

Der Umfang der präoperativen Diagnostik unterscheidet sich von Arzt zu Arzt, sowie vom Einsatz der gewünschten Linse. Bevor die Untersuchung jedoch stattfindet, wird durch den Arzt die Anamnese erhoben. Hierbei wird sowohl der Status früherer und aktueller allgemeiner Krankheiten als auch im speziellen Augenerkrankungen abgefragt. Die anschließende Basisuntersuchung umfasst die Untersuchung des Augenvorderabschnitts also Befundung der Lider, Hornhaut, Vorderkammer, Regenbogenhaut und Linse, als auch die Untersuchung des Augenhinterabschnitts (Glaskörperraum, Netzhaut sowie Sehnerv). Des Weiteren muss durch den Augenarzt neben der Erhebung der Sehschärfe, die aktuelle Refraktion (also quasi die Brillenwerte) des Patienten und dessen Augendruck bestimmt werden. Zur Bestimmung der korrekten Linsenstärke muss das Auge exakt vermessen werden. Hierfür setzt sich der Patient vor einem optischen Biometer, der sowohl die Hornhautbrechkraft vermisst als auch die korrekte Augapfellänge des Patienten bestimmt. Neben dieser Basisdiagnostik kann auf Wunsch des Patienten oder nach Ermessen des Augenarztes weitere Untersuchungen von Nöten sein. Beim Einsatz von torischen Linsen, zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung, ist es empfehlenswert eine weiterführende Hornhautmessung durchzuführen bei der nicht nur die Vorderfläche der Hornhaut gemessen wird, sondern auch die Rückfläche, um dadurch das exakte Ausmaß der Hornhautverkrümmung feststellen zu können. Bei Wunsch nach multifokalen Linsen, also zur Erlangung einer Brillenfreiheit nach der Operation, ist es empfehlenswert ein sogenanntes Makula und Papillen OCT durchzuführen. Dies ist eine Bildgebung des Netzhautzentrums sowie des Sehnervs, um mögliche Erkrankungen frühzeitiger zu erkennen. Auch empfiehlt es sich beim Einsatz von Multifokallinsen den Pupillendurchmesser in verschiedenen Lichtverhältnissen, sowie die Zelldichte der innersten Hornhautschicht exakt zu bestimmen. Neben der Erhebung der Sehschärfe ist es auch wichtig die aktuelle Refraktion (also quasi die Brillenwerte) des Patienten zu erheben.

 

Linsenauswahl

 

Aufgrund der vielen Möglichkeiten, die uns aktuell bei der Linsenauswahl zu Verfügung stehen kann die Auswahl mitunter für den Patienten sehr kompliziert werden. Zunächst einmal gibt es die monofokal sphärische Linse. Monofokal bedeutet hierbei, dass das Licht auf einen Fokus gebündelt wird und entsprechend der Patient in einem Bereich scharf sehen wird. Die Kosten für den Einsatz dieser Linse werden vollständig von der Krankenkasse übernommen. Für normalsichtige und weitsichtige Patienten wird hierfür in der Regel die Linsenstärke so bestimmt, dass der Patient nach der Operation in der Ferne ohne Brille scharf sehen kann. Für kurzsichtige Patienten, wird meistens die Linsenstärke so bestimmt, dass der Patient nach der Operation ohne weitere Sehhilfe lesen kann. Wünscht der Patient in mehreren Bereichen scharf zu sehen, so ist der Einsatz von multifokalen Linsen notwendig. Die aktuell am häufigsten eingesetzten multifokalen Linsen sind die trifokalen Linsen, also Linsen durch die der Patient in drei Bereichen scharf sehen kann oder sogenannte EDOF Linsen, also Linsen, die die Tiefenwahrnehmung verbessern. Bei den trifokal Linsen kann der Patient, sollte das Auge sonst gesund sein und die Linsenstärke korrekt bestimmt worden sein, sowohl in der Ferne also zum Beispiel beim Betrachten eines Fernsehbildes, als auch im intermediären Bereich, also zum Beispiel beim Arbeiten am Monitor, als auch beim Betrachten von Objekten in der Nähe, also zum Beispiel beim Lesen, ein scharfes Abbild erhalten und dadurch Brillenfreiheit erlangen. EDOF Linsen oder auch tiefenschärfe Linsen ermöglichen vor allem ein gutes Bild beim Betrachten von Objekten in der Ferne als auch beim Betrachten von Objekten in einer mittleren Distanz. Beide Linsen führen im Vergleich zu den monofokalen Linsen zu einer reduzierten Kontrastwahrnehmung und können gegebenenfalls störende optische Phänomene wie zum Beispiel Halos, also Ringe um eine Lichtquelle oder Blendung hervorrufen. Dies ist von Linsendesign zu Linsendesign unterschiedlich, jedoch kann gesagt werden, dass am seltensten störende optische Phänomene mit monofokale Linsen auftreten, dann mit EDOF Linsen und am häufigsten mit trifokalen Linsen. Unter Umständen kann der Arzt den Patienten empfehlen eine asphärische Linse zu implantieren. Vor allem Patienten mit einer großen Pupille oder bei Patienten nach einer Laserkorrektur einer Kurzsichtigkeit können von asphärisch korrigierenden Linsen profitieren. Sollte der Patient an einer mittelstarken oder starken Hornhautverkrümmung leiden ist es sinnvoll sogenannte torische Linsen einzusetzen. Diese torische Linsen, welche die Hornhautverkrümmung kompensieren, gibt es sowohl in Kombination mit Monofokallinsen als auch in Kombination mit Multifokallinsen.

 

Betäubung

 

Bei den meisten Patienten erfolgt die Betäubung des Auges während der Operation durch lokal applizierte Augentropfen. Dies ist in der Regel vollkommen ausreichend, um eine schmerzfreie Operation zu ermöglichen. Sollte die Katarakt bereits sehr fortgeschritten sein oder weitere Augenerkrankungen vorliegen, wird sich der Augenarzt gegebenenfalls dazu entscheiden eine lokale Betäubungsspritze neben dem Auge zu setzen. Wichtig ist hierbei nach Absprache mit dem behandelnden Hausarzt eventuelle blutverdünnende Medikamente rechtzeitig abzusetzen (ASS 100 ist in der Regel kein Problem und kann weiter eingenommen werden). In den seltensten Fällen ist es notwendig eine Vollnarkose durchzuführen zum Beispiel, wenn der Patient nicht im Stande ist für die gesamte Prozedur, welche meistens etwa 10 - 20 Minuten dauert, ruhig zu liegen oder wenn der Patient an einer starken Angststörung leidet. Sollte nur eine allgemeine Nervosität vor der Operation vorliegen so kann der Arzt dem Patienten vor der Operation noch eine Beruhigungstablette geben.

 

Vor der Operation zu beachten

 

Am Tag der Operation sollte der Patient seine Augenmedikamente soweit nicht anders besprochen weiter einnehmen. Auch sollten sonstige Medikamente ohne vorherige Absprache nicht abgesetzt werden. Sollte keine Vollnarkose geplant sein, kann der Patient auch am Tag der Operation vor der Operation trinken und essen. Da bei den meisten Patienten eine gewisse Anspannung vor der Operation vorliegt wird empfohlen eine Begleitperson mitzunehmen. Diese Begleitperson kann auch den Patienten im Anschluss der Operation wieder nach Hause begleiten. Es ist wichtig, dass die Patienten am Tag der Operation ungeschminkt erscheinen da dies eine mögliche vermeidbare infektionsquelle darstellt.

 

Ist der Einsatz des Femtosekundenlasers sinnvoll?

 

Die Linsenoperation kann unter Zuhilfenahme eines Lasers erfolgen. Wichtig ist dabei zu wissen welche Art von Laser eingesetzt wird. Der Laser, welcher im Rahmen von vielen Studien untersucht wurde und in der akademischen Welt als eine valide Zusatzoption für die Linsenoperation angesehen wird, ist der Femtosekundenlaser. Andere Lasersysteme, wie z.B. der Nanolaser, wurden noch nicht ausreichend für den Einsatz in der Linsenchirurgie evaluiert.

Die weiteren Aussagen beziehen sich daher auch nur auf den Femtosekundenlaser. Bei der Linsenoperation erfolgt zunächst über einen Hornhautschnitt der Zugang zum Augeninneren, anschließend muss der Linsensack, in welchem sich die Linse befindet, eröffnet werden, die Linse zerstückelt werden und anschließend abgesaugt werden. Im letzten Schritt wird dann die neue künstliche Linse implantiert und das Auge wieder verschlossen. Der Hornhautschnitt, der Eröffnung des Linsensacks sowie die Zerstückelung der Linse kann mit dem Femtosekundenlaser erfolgen.

Die Vorteile des Leser sind, dass die Schnitte präziser als durch die Hand des Chirurgen durchgeführt werden können. Das betrifft sowohl die Hornhautschnitte als auch die Eröffnung der Linsenkapsel. Je präziser diese Schnitte sind, umso besser sitzt Linse im Halteapparat. Besonders bei Sonderlinsen kann daher der Einsatz des Lasers sinnvoll sein, da die exakte Zentrierung bei vielen Linsenmodellen sehr wichtig für das funktionelle Endergebnis ist.  Durch den Laser kann auch die Zerteilung der Linse erfolgen, so dass weniger Ultraschallenergie, welches schädlich für die Hornhautzellen ist , notwendig ist. Insgesamt gibt es bei der aktuellen Studienlage keine pauschale Empfehlung für oder gegen den Laser. Nichtsdestotrotz kann der Einsatz bei einigen Ausgangssituationen oder Linsenmodellen sinnvoll sein und zu einem besseren Endergebnis führen.

Die Kosten für den Einsatz des Lasers werden in der Regel nicht von der Versicherung übernommen und müssen von dem Patienten selbst erbracht werden.

 

Operationsablauf 

Bei der Kataraktoperation wird nach der Betäubung das Auge steril abgedeckt. Hierfür werden zunächst die Lieder und das Auge des Patienten gründlich desinfiziert, abgetrocknet und anschließend mittels einer sterilen Abdeckung verbunden. Diese Abdeckung bedeckt das gesamte Gesicht und ist luftdurchlässig, so dass während der gesamten Operation der Patient gut atmen kann. Nach Eröffnung der Abdeckung im Lidbereich wird eine Lidhalterung eingesetzt damit während der Operation das Auge offen bleibt und der Patient durch unwillkürliches Blinzeln keinen Einfluss auf die Operation nehmen kann. als nächstes werden Schnitte an der Hornhaut gesetzt. Der ca. 2mm weite Hornhautschnitt ermöglicht dem Operateur einen Zugang zum Augeninneren. Anschließend wird nochmal ein Betäubungsmittel in das Auge gegeben, welches zu einem leichten Druckgefühl für den Patienten führen kann. Im Anschluss wird die Linsenkapsel eröffnet und das Linsenmaterial unter Einsatz von Ultraschallenergie entfernt. Je härter die Linse ist, umso mehr Ultraschallenergie wird benötigt. Nachdem die Linse vollständig entfernt wurde, wird im erhaltenen Halteapparat eine neue künstliche Linse eingesetzt. Anschließend werden mittels Flüssigkeit die Hornhautschnitte aufgequollen, so dass ohne zusätzliche Naht sämtliche Schnitte dicht sind. Die Lidhalterung und die Abdeckung kann nun entfernt werden. Zum Abschluss wird noch eine antibiotische und antientzündliche Augensalbe auf das Auge gegeben und das Auge mit einem sterilen Verband abgedeckt. Dieser bleibt bis zum nächsten Tag auf dem Auge.

 

Komplikationen

 

Eine Operation, welches kein Risiko für eine Komplikation hat existiert nicht. Je nach der Art der Operation und dem Operateur kann jedoch das Komplikationsrisiko extrem schwanken. Die Kataraktoperation gehört aufgrund der stetigen Verbesserung während der letzten Dekaden zu den sichersten und am häufigsten durchgeführten Operationen in der Augenheilkunde. Nichtsdestotrotz, das Operationsfeld, in dem der Chirurg operiert, ist sehr klein – es ist weniger als 0,5cm3 groß. Entsprechend kann es aufgrund der sehr feinen Strukturen im Auge zu Komplikationen kommen. Bei einem erfahrenen Operateur treten jedoch ernstzunehmende Komplikationen in weniger als 3% der Patienten auf. Eines der wichtigsten zu erwähnenden Komplikationen ist die Verletzung des Linsenhalteapparates. Dieses ist an der dünnsten Stelle nur 0,004mm dick (ein Haar ist mehr als 10x dicker) und kann entsprechend leicht reißen. Kommt es zu einem kleinen Riss, kann die Operation wie geplant in der Regel fortgesetzt werden. Bei größeren Rissen oder Verlust von Linsenteilen in das Augeninnere muss eventuell die Operation abgebrochen werden und zu einem späteren Zeitpunkt durch einen Spezialisten für solche Komplikationen behoben werden. Hierbei werden die Linsenreste im Augeninneren entfernt und die neue Linse an der Regenbogenhaut oder an der Lederhaut fixiert. Durch diese Herangehensweise kann der Patient trotz der Komplikation nach der Operation wieder gut sehen.

Komplikationen welche langfristig zu einer Sehverschlechterung des Patienten führen treten glücklicherweise sehr selten auf. Je nach Komplikationsart kann diese in 1 von 1.000 Operationen bis hinzu etwa 1 von 10.000 Operationen auftreten. Zu den wichtigsten schwerwiegenden Komplikationen gehört die Netzhautablösung, die hochgradige Augendruckentgleisung, die bakterielle Entzündung im Augeninneren, sowie eine starke Blutung im Auge. Bei diesen Komplikationen ist die stationäre Aufnahme und Behandlung in einer Klinik notwendig. Um die komplikationsrate zu reduzieren wird in der Regel nur ein Auge eines Patienten an einem Tag operiert. Sollte die erste Operation komplikationsfrei verlaufen sein und auch postoperativ keine Komplikation ersichtlich sein, so wird in der Regel in einem Abstand von einer Woche bis zu 3 Monaten das zweite Auge operiert.

Wenn die Sehschärfe nach etwa 30 - 90 Tagen wieder abnimmt, liegt das in vielen Fällen an eine Flüssigkeitsansammlung in den zentralen Netzhautschichten. Dies kommt bei ca. 1 - 11% der Patienten vor. Meistens entwickelt sich diese Schwellung unter Gabe von Augentropfen wieder zurück. In wenigen Fällen ist eine darüber hinaus gehende Therapie notwendig. Aufgrund der zugeführten Ultraschallenergie kann die innerste Zellschicht der Hornhaut In Mitleidenschaft gezogen werden. Diese innerste Schicht ist für eine klare Hornhaut essentiell. Fällt sie aus trübt die Hornhaut immer weiter ein. Je mehr Ultraschallenergie dem Auge zugeführt wird, um so stärker wird diese innerste Zellschicht zerstört. Im schlimmsten Fall muss im Verlauf eine Transplantation dieser innersten Zellschicht erfolgen. Durch die Transplantation kann der Patient in der Regel aber wieder sehr gut sehen.

 

 Nach der Operation zu beachten

 

Etwa eine Stunde nach der Operation kann der Patient, idealerweise in Begleitung, die Klinik verlassen. Im Anschluss der Operation sollte sich der Patient ausruhen und keine schweren körperlichen Belastungen aussetzen. Es wird empfohlen am Tag der Operation auch nicht zu lesen, da hierbei ruckartige Bewegungen entstehen, welche zu einer Verlagerung der Linse führen könnten. Ein leichtes Fremdkörpergefühl im Anschluss der Operation ist bedenk los. Bei stärkeren Schmerzen oder starkem Druck Gefühl sollte sich der Patient am Tag der Operation gegebenenfalls auch nochmals bei einem Augenarzt vorstellen, um zum Beispiel einen stark erhöhten Augendruck auszuschließen. Die Augenmedikamente, welche routinemäßig benutzt werden, sollten auch falls nicht anders mit dem Arzt besprochen, am Tag der Operation benutzt werden. Eine Ausnahme sind Tränenersatzmittel. Auf diese kann am Tag der Operation verzichtet werden. Am Tag nach der Operation wird der Augenverband vom Operateur entfernt und das Auge untersucht. In der Regel sollte in den ersten zwei Wochen nach der Operation auf schwere körperliche Betätigung, schwimmen Sauna und schminken verzichtet werden. Duschen und Gesicht waschen sind kein Problem, es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass möglichst wenig Flüssigkeit in das Auge gelangt und das Auge selbst nicht gerieben wird. Das Führen eines Kraftfahrzeugs ist am Tage der Operation nicht erlaubt. Wann wieder der Patient selbst fahren darf hängt von dem postoperativen Ergebnis und der Ausgangslage des jeweiligen Patienten ab und sollte individuell vom betreuenden Arzt entschieden werden. Aufgrund der Operation muss der Patient nach dem Eingriff in der Regel zwei Sorten von Augentropfen benutzen. Zum einen für eine Woche ein Kombipräparat aus einem Antibiotikum und einem Steroid 4x täglich sowie für vier Wochen antientzündliche Augentropfen 4x täglich.

 

Postoperative Untersuchung

 

Wie häufig der Patient nach der Operation gesehen werden muss entscheidet der betreuende Augenarzt. In der Regel ist eine Kontrolluntersuchung einen Tag, eine Woche, drei Monate und ein Jahr nach der Operation sinnvoll. Bei der Tageskontrolle wird die Sehfunktion des Patienten überprüft, sowie der Augendruck und der Reizzustand des Auges kontrolliert. Zu den häufigsten behandlungsbedürftigen Situationen am Tag nach der Operation gehört ein erhöhter Augeninnendruck. Dieser kann meistens durch zusätzliche Augentropfen gesenkt werden. Nach drei Monaten ist die Linse ausreichend fest mit der Linsenkapsel verwachsen und die Brillenwerte sollten sich entsprechend nicht mehr groß ändern. Falls nötig kann nun eine erneute Brillenanpassung erfolgen. Bei der Jahresuntersuchung wird kontrolliert ob sich eventuell ein sogenannter Nachstar gebildet hat. Der Nachstar entsteht durch während der Operation verbliebene Linsenzellen, welche sich im Halteapparat der Linse vermehren und zu einer Eintrübung des Seheindrucks führen können. Stellt der Augenarzt eine Nachstar fest, so kann er diesen mittels eines Lasers einfach an der Spaltlampe entfernen.

 

Ergebnisse

 

Die Kataraktoperation ist die weltweit am häufigsten durchgeführte Operation und wird alleine in Deutschland zirka 800.000 mal pro Jahr durchgeführt. Je nach Studien erreichen 84 - 94% der Patienten eine ausreichend gut bestkorrigierte Sehschärfe nach der Operation von 0,63 oder besser. Es wurde auch gezeigt, dass sich nicht nur die Sehschärfe des Patienten verbessert, sondern auch die Lebensqualität gesteigert wird und die Sterblichkeitsrate gesenkt wird.

Die häufigste Ursache für Unzufriedenheit nach der Operation sind sogenannte Dysphotopsien, welche in ca. 50% der Patienten auftreten können. Bei Dysphotopsien handelt es sich um unerwünschte Lichterscheinungen zum Beispiel Blendungsphänomene, helle Striche oder Ringe um Lichtquellen (sogenannte Halos). All diese Beschwerden werden als positive Dysphotopsien bezeichnet. Neben positiven Dysphotopsien gibt es aber auch sogenannte negativen Dysphotopsien. Der Patient sieht dann einen gräulich/schwarzen Schatten im Gesichtsfeld. Diese unerwünschten Erscheinungen können auch nach einer komplett komplikationslosen Kataraktoperation auftreten. Innerhalb der ersten sechs Monate gewöhnt sich die meisten Patienten jedoch an die unerwünschten Lichterscheinungen und nimmt diese reduziert oder kaum noch wahr. (https://www.springermedizin.at/pseudophake-dysphotopsien/14917946)

 

 

 

FAQ zur Kataraktoperation

 

Wie lange halten die Linsen?

In der Regel halten die Linsen ein Leben lang. In seltenen Fällen (<0,01%) kann es zur Eintrübung der künstliche Linse kommen. In diesem Fall müsste sie ausgetauscht werden. Ebenfalls muss eine Linse, welche nicht mehr ausreichend zentriert im Auge zulegen kommt, es notwendig machen ein Linsenaustausch vorzunehmen. Beiden Komplikationen treten jedoch extrem selten auf.

 

Ab wann darf man nach der Operation wieder rauchen?

Sie dürfen am Tag der Operation wieder rauchen. Es sollte allerdings vermieden werden Rauch in die Augen zu bekommen und daher sollte unbedingt die Augenklappe getragen werden.

 

Ab wann Darf ich wieder Sport machen?

Die ersten zwei Wochen nach Operation sollten keine schweren körperlichen Tätigkeiten durchgeführt werden. im Anschluss kann das Training wieder langsam aufgenommen werden und sukzessive gesteigert werden.

 

Muss ich nach der Operation mir eine neue Brille anpassen lassen?

In der Regel ändern sich die Brillenwerte nach der Operation und eine erneute Brillenanpassung ist notwendig.

 

Ab wann kann ich mir wieder eine Brille anpassen lassen?

Es wird empfohlen nach der Operation drei Monate mit der Brillenanpassung zu warten. In dieser Zeit kann es nämlich noch zu stärkeren Abweichungen der gemessenen Werte kommen und entsprechend wären die Brillenwerte nicht korrekt. Nach drei Monaten ist das Risiko deutlich reduziert. Eine günstige Lesebrille für den Übergang kann sich der Patient allerdings schon wenige Tage nach der Operation kaufen.

 

Ich möchte mir lieber Kontaktlinsen anpassen, ist das nach der Operation möglich? 

Ja, nach drei Monaten können auch Kontaktlinsen angepasst und getragen werden.

  

Kann der graue Star nach der Kataraktoperation erneut auftreten?

Nein. Wenn die natürliche Linse entfernt wurde kann erneut ein grauer Star nicht mehr entstehen. Bei etwa einem Drittel der Patienten bildet sich jedoch nach der Operation ein sogenannter Nachstar. Dies sind Eintrübung des Linsenhalteapparats. Die Eintrübung kann mittels einer kurzen Laserbehandlung entfernt werden. Eine weitere Operation ist hierfür nicht mehr notwendig.

 

Wie lange dauert die Operation?

 

Eine Standardoperation dauert etwa 10-20 Minuten. Bei besonders komplexen Operationen oder Komplikationen kann die Operation jedoch auch deutlich länger dauern – in den seltensten Fällen jedoch länger als eine Stunde.

 

Was für Optionen gibt es, wenn ich eine Brillenfreiheit wünsche?

 

Wenn eine absolute Brillenfreiheit gewünscht ist dann können entweder trifokale Linsen eingesetzt werden oder EDOF Linsen in Kombination mit einer Monovision. Trifokale Linsen haben drei Fokusse, so dass der Patient Objekte in der Nähe, in der mittleren Distanz sowie auch in der Ferne scharf sehen kann. EDOF Linsen erlauben es dem Patienten in der Ferne als auch in der mittleren Distanz scharf zu sehen. Bei der Kombination mit einer Monovision wird jedoch ein Auge etwas stärker in die Nähe eingestellt, so dass der Patient mit diesem Auge primär Objekte in der mittleren und Nahdistanz scharf sehen kann und mit dem zweiten Auge primär Objekte in der mittleren und fernen Distanz scharf sehen kann und dadurch in der Kombination von beiden Augen Brillenfreiheit erlangt. Der Grund weshalb einige Operateure diese im Vergleich zu trifokalen Linsen etwas kompliziertere Herangehensweise bevorzugen, ist, dass die Kontrastsensitivität bei EDOF Linsen etwas weniger reduziert wird und optische Phänomene im Vergleich zu trifokalen Linsen seltener auftreten.

 

Was für Optionen gibt es, wenn ich eine reduzierte Brillenabhängigkeit wünsche?

 

Ist eine reduzierte Brillenabhängigkeit gewünscht, so können entweder EDOF Linsen eingesetzt werden oder eine Monovision angestrebt werden. Bei den EDOF Linsen sieht der Patient Objekte in der Ferne und in der mittleren Distanz scharf. Für Objekte in der Nähe also zum Beispiel beim Lesen eines Buches wird In der Regel noch eine leichte Lesebrille notwendig sein. Bei der Monovision wird die Linsenstärke der beiden Augen so ausgewählt, dass ein Auge in der Ferne scharf sieht und das zweite Auge in der mittleren Distanz, also zum Beispiel ohne zusätzliche Sehhilfe der Computermonitor gut gesehen wird. Auch hier ist im Anschluss der Operation jedoch eine leichte Lesebrille für das Lesen von längeren Texten notwendig. Bei der Monovision kann eine Eingewöhnungsphase von einigen Wochen notwendig sein. Wenige Patienten fühlen sich langfristig durch die Differenz der beiden Augen gestört und müssen auch für die Ferne eine Brille tragen.

 

Welches ist die beste Linse?

 

Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Es gibt aktuell keine Linse mit dem der Patient in allen Bereichen scharf sehen kann und dabei gleichzeitig ein perfektes optisches Abbild seiner Umwelt sieht. Der Arzt muss für jeden Patienten die optimale Linse finden. Dabei richtet sich der Arzt nach der Allgemeinsituation des Auges wie zum Beispiel weitere zugrundeliegende Augenerkrankungen als auf nach den Wünschen und Lebensgewohnheiten des Patienten. Es ist wichtig, dass dem Patienten bewusst ist, dass es keine perfekte Lösung gibt, sondern nur eine für den Patienten optimale Lösung. Eine Kompromissbereitschaft des Patienten ist notwendig.

 

Empfinde ich bei der Operation Schmerzen?

 

Nein. Es kann ein kurzes Druckgefühl bei der Operation entstehen oder in seltenen Fällen ein leichtes, kurzes Schmerzgefühl. Starke Schmerzen treten in der Regel nicht auf. Sollten diese jedoch kurzzeitig auftreten kann der Operateur intervenieren und die Schmerzmedikation anpassen damit der Patient keine Schmerzen mehr empfindet.

 

Was ist eine Monovision?

 

Bei der Monovision werden beide Augen auf unterschiedliche Distanzen eingestellt. Ein Auge ist das sogenannte „Fernauge“ und wird so eingestellt, dass es Objekte in der Ferne ohne weitere Sehhilfe scharf sehen kann und ein Auge ist das „Nahauge“ und wird in der Regel so eingestellt, dass es Objekte in einer mittleren Distanz (z.B. Arbeiten am Computermonitor – Abstand ca 60-80cm) ohne zusätzliche Sehhilfe sehen kann. Dadurch können beim Sehen mit beiden Augen sowohl Objekte in der Ferne als auch in der mittleren Distanz scharf gesehen werden. Auch wenn unter Umständen das dreidimensionale Sehen bei einigen wenigen Patienten geringfügig reduziert sein kann, kommen die Patienten mit der Monovision sehr gut zu recht und sind entsprechend sehr zufrieden nach der Operation. Für die Nähe wird weiterhin eine Lesebrille benötigt.

 

Kann es zu einer Abstoßungsreaktion oder allergische Reaktionen auf die künstlichen Linse kommen?

 

Eine Abstoßungsreaktion oder allergische Reaktion auf die künstlichen Linse ist äußerst selten und kommt praktisch nicht vor.

 

Kann man die künstliche Linse im Auge spüren?

 

Nein. Es ist kein mit Nervenfasern versorgtes Gewebe und entsprechend kann es nicht gespürt werden.

 

Sieht mein Auge nach der Operation anders aus?

 

In den ersten Tagen nach der Operation können unter Umständen kleinere Bindehautblutungen ersichtlich sein. Diese vergehen jedoch mit der Zeit. Da die Kunstlinse hinter der Regenbogenhaut befestigt wird und durchsichtig ist, wird das Auge vor der Operation genauso aussehen wie nach der Operation.

  

 

Wie lange hält eine künstliche Linse?

Die Linsen halten in der Regel ein Leben lang und müssen nicht mehr ausgetauscht werden.

 

Sind Blaulichtfilter Linsen empfohlen?

 

Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine systematische Analyse, welches die Wirksamkeit von Blaulichtfilterlinsen bewiesen hat. Weder ist die Farbwahrnehmung durch diese Linsen „natürlicher“ noch bietet es einen nachweislichen Schutz für die Netzhaut.

 

Was passiert, wenn ich während der Operation husten oder nießen muss?

 

Dies ist kein Problem. Geben Sie idealerweise dem Operateur aber kurz vorher Bescheid, damit die Operation kurz pausiert werden kann.

 

Was sind Halos?

Halos sind Lichtringe, welche um eine Lichtquelle herum wahrgenommen werden können. Sie treten häufiger beim Einsatz von Multifokalen als beim Einsatz von monofokalen Linsen auf. In der Regel sind diese Halos wenig störend und innerhalb der ersten sechs Monate (Phase der Neuroadaptation) nach Operation gewöhnt sich der Patient an dieses optische Phänomen so gut, dass diese kaum oder nur sehr leicht wahrgenommen werden.

 

Sind Multifokale Linsen besser als monofokale Linsen? 

Nein. Es hängt von der jeweiligen Situation, Persönlichkeit und Wünschen des Patienten ab. Es ist zum Beispiel bekannt, dass multifokale Linsen zu einer etwas reduzierten Kontrastwahrnehmung führen können, jedoch andererseits bei vielen Patienten eine Brillenfreiheit ermöglichen.

 

Ist ein Einsatz des Lasers immer sinnvoll bei der Kataraktoperation?

Nein. Es muss individuell entschieden werden. Im Rahmen von großen Metaanalysen wurde z.B. gezeigt, dass ein Riss im vorderen Bereich des Kapselsacks (anteriore Kapselruptur) beim Einsatz des Lasers häufiger auftritt. Auf der anderen Seite ist die Zentrierung der Linse besser und weniger, schädliche Ultraschallenergie ist für die Entfernung der natürlichen Linse von Nöten. Vor allem bei multifokalen Linsen und beim Einsatz von torischen Linsen kann die Benutzung des Lasers daher sinnvoll sein.

 

Was sind torische Linsen?

 

Torische Linsen korrigieren eine vorhandene Hornhautverkrümmung. Ab einer Hornhautverkrümmung von etwa 1 Dioptrien sind sie sinnvoll, um ein scharfes Abbild ohne weitere Sehhilfe zu erhalten unabhängig davon ob multifokale oder monofokale Linsen eingesetzt werden.

 

Meine Hornhaut wurde in der Vergangenheit gelasert (z.B. LASIK oder SMILE), muss ich etwas bei der Operation beachten?

 

Ja. Die Formeln, welche zur Berechnung der benötigten Linsenstärke benutzt werden, wurden für nicht vorab behandelnte Augen validiert. Sollte zuvor eine Laserprozedur durchgeführt worden sein, muss die Kalkulation mit einer Formel durchgeführt werden, welche dies berücksichtigt. Die Genauigkeit dieser Formeln ist jedoch schlechter als die Formeln für unbehandelte Augen. Daher können häufiger residuale Fehlsichtigkeiten nach der Operation auftreten als bei unbehandelten Augen. Die Zufriedenheit nach Einsatz von multifokalen Linsen, hängt stark davon ab wie gering die residuale Fehlsichtigkeit ist – entsprechend gelten für den Einsatz von multifokalen Linsen bei Patienten, welche bereits vorab mit einem Laser operiert wurden, strengere Einschlusskriterien. Vor allem nach einer Korrektur einer Kurzsichtigkeit kann es sinnvoll sein sogenannte asphärisch korrigierende Linsen einzusetzen. Diese verbessern in der Regel die wahrgenommene Bildqualität.

 

Was ist der Unterschied zwischen grauem Star und grünem Star?

 

Beim grauen Star ist die natürliche Linse eingetrübt (Katarakt). Beim grünen Star kommt es zu einem Verlust der Nervenfaserschicht am Auge, welches zu zunehmender Gesichtsfeldeinschränkung führen kann (Glaukom).

 

Ich habe ein Glaukom, ist eine Kataraktoperation sinnvoll?

 

Ja. In der Regel wird der Augendruck (der wichtigste beeinflussbare Faktor für ein voranschreiten des Glaukoms) durch eine Kataraktoperation reduziert und wird entsprechend bei vorhanden Linsentrübungen empfohlen. Unter Umständen kann die Kataraktoperation sogar mit einer Glaukomoperation kombiniert werden, um den Augendruck zusätzlich zu senken.

 

Muss ich meine Glaukom-Augentropfen vor oder nach der Operation absetzen?

 

Nein. Die Augentropfen sollten weiter benutzt werden. Eine Ausnahme stellen einige sogenannte Prostaglandin-analoge dar. Diese können zu einer verstärkten Netzhautschwellung führen in Kombination mit einer Kataraktoperation und müssen evtl. pausiert werden. Dies sollte mit dem Arzt individuell entschieden werden.

 

Ich habe trockene Augen, muss ich vor der Operation etwas beachten?

 

Ja. Bei trockenen Augen ist der Tränenfilm in der Regel instabil. Dies kann zur Fehlmessungen führen bei Bestimmung der Linsenstärke. Entsprechend wird bei trockenen Augen empfohlen eine ausgiebige Therapie zur Befundbesserung einige Wochen vor der Augenvermessung zu beginnen, damit die optimale Linsenstärke korrekt bestimmt werden kann. Einige Patienten klagen nach der Operation über vermehrt trockene Augen. Dies ist in der Regel nur ein vorrübergehender Zustand und kann durch ein vermehrtes Benutzen von Tränenersatzmitteln behandelt werden.

 

Ich leide an einer altersbedingten Makuladegeneration, gibt es etwas was ich beachten muss?

 

Die altersbedingte Makuladegeneration hat ein extrem weites Spektrum. Es kann kaum Symptome verursachen oder unter Umständen eine erhebliche Sehverschlechterung bedingen. In enger Absprache mit dem Arzt muss individuell entschieden werden, welche Option sinnvoll ist. Multifokale Linsen machen in der Regel jedoch keinen Sinn, da diese die Kontrastsensitivität zusätzlich reduzieren. Auch ist das pauschale Einsetzen von Blaufilter Linsen nicht nachgewiesenermaßen sinnvoll. Um ein möglich gutes Abbild zu erreichen macht bei ausreichend gutem Restsehvermögen der Einsatz von torischen Linsen bei vorhandener Hornhautverkrümmung Sinn.

 

Kann die Katarakt vollständig durch den Laser entfernt werden?

 

Nein. Die Katarakt wird entweder mittels Ultraschallenergie oder mechanisch entfernt. Nur durch Benutzung des Lasers kann die Katarakt nicht entfernt werden. Der Laser kann unter Umständen jedoch den Operateur bei der Durchführung der Operation unterstützen und ist bei manchen Patienten eine sinnvolle Ergänzung.

 

Wann kann ich nach der Kataraktoperation wieder arbeiten?

 

Sehr viele Patienten können bereits am ersten Tag nach der Operation ausreichend gut sehen, um einfache Arbeiten wieder aufzunehmen. In den meisten Berufen sind Sie nach einer Woche wieder voll einsetzbar. Bei einigen wenigen Berufen (z.B. Berufsfahrer, Paketzusteller etc.) ist unter Umständen eine längere Schonzeit notwendig.

 

Können die künstlichen Linsen wieder entfernt werden, wenn ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein sollte?

 

Ja, dies ist prinzipiell möglich. Jedoch stellt das Entfernen der künstlichen Linse ein erhöhtes und in vielen Fällen unnötiges Komplikationsrisiko dar und wird daher versucht zu vermeiden. Entscheidend ist der Grund für den Wunsch nach einem Linsenaustausch. Der mit Abstand häufigste Grund ist eine nicht ideale Linsenstärke und ein damit einhergehender residualer Refraktionsfehler. Dieser kann jedoch durch den Einsatz einer zusätzlichen Linsen (sogenannte Add-on Linse) oder einer Hornhautlaserbehandlung (z.B. LASIK) mit einem deutlich geringeren Risiko als beim Linsenaustausch gut behandelt werden.

 

Ich habe einen Diabetes, spielt das eine Rolle bei der Kataraktoperation?

 

Ja, es kann durchaus eine Rolle spielen. Sollten Sie an einem Diabetes erkrankt sein, so kann es sein, dass Sie frühzeitiger an eine Katarakt erkranken sowie nach der Kataraktoperation es bei Ihnen häufiger als bei Gesunden zu einer Schwellung der Netzhaut und damit einhergehenden Sehverschlechterung kommen kann. Es wird daher empfohlen die Augenmedikation bei Patienten mit bekanntem Diabetes in manchen Ausgangssituationen anzupassen, um dieses Risiko zu minimieren. (30055692)

 

Wie lange darf man nach der Kataraktoperation keinen Sex haben?

 

Im Allgemeinen wird es empfohlen sich in den ersten zwei Wochen nach der Operation zu schonen und das in allen Lebensbereichen. Dennoch ist körperliche Nähe nach wenigen Tagen erlaubt, so lange es keine körperliche Belastung darstellt.

 

Was ist Presbyopie bzw. Altersweitsichtigkeit?

 

Durch unbewusste Veränderung der Linsenform sind wir in der Lage auf Objekte in der Ferne und in der Nähe zu fokussieren (Akkommodation). Diese Fähigkeit geht jedoch im Laufe des Lebens verloren. Spätestens ab dem 50. Lebensjahr sind die meisten Personen die Normalsichtig sind, nicht mehr in der Lage auf Objekte in der Nähe zu fokussieren. Hierbei spricht man von Altersweitsichtigkeit oder Presbyopie. Um wieder Objekte in der Nähe scharf sehen zu können wird nun eine Lesebrille benötigt. Die Presbyopie lässt sich mit multifokal Linsen oder einer Monovision operativ behandeln, so dass eine Brillenfreit oder reduzierte Brillenabhängigkeit erreicht werden kann.

 

Was ist ein Makulaödem?

 

Physiologisch zwar nicht ganz korrekt aber der Einfachheit halber kann man sagen, dass der Bereich der Netzhaut mit dem wir besonders scharf sehen Makula genannt wird. Ein Ödem ist wiederrum eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe. Kommt es nun zur Flüssigkeitsansammlung in der Makula spricht man vom Makulaödem. Da der Bereich des scharfen Sehens betroffen ist, sehen wir bei einem Makulaödem deutlich schlechter. Nach der Kataraktoperation besteht vor allem in den ersten drei Monaten ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung des Makulaödems. Dies macht sich bemerkbar indem ein Patient, der nach der Operation gut gesehen hat, nun wieder langsam schlechter sieht. Bei einem Großteil der Patienten kommt es zur Spontanheilung, unter Umständen ist jedoch eine weitere Behandlung nötig. Übrigens die Augentropfen, welche nach der Kataraktoperation für 4 Wochen genommen werden sollen, haben unter anderem das Ziel das Risiko für ein Makulaödem zu reduzieren.

 

Was sind EDOF Linsen?

 

EDOF steht für extended depth of focus. Es kann sinngemäß übersetzt werden mit verstärkter Tiefenschärfe. Dadurch wird nicht nur ein Punkt in einem festen Abstand scharf gesehen (z.B. 80cm Entfernung) sondern relativ scharf in einem gewissen Bereich (z.B. zwischen 70-90cm Entfernung). EDOF-Linsen werden entsprechend eingesetzt, um die Brillenabhängigkeit zu reduzieren. Dies ist der Hauptvorteil gegenüber monofokalen Standardlinsen. Als Hauptnachteile können im Vergleich die etwas reduzierte Kontrastsensitivität sowie das mögliche Auftreten von störenden Lichtphänomenen (z.B. Halos) sein.

 

Sind trifokale Linsen besser oder EDOF Linsen? 

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Trifokale Linsen haben den Vorteil, dass man in drei Bereichen scharf sehen kann (Ferne, Intermediär, Nähe) und daher eine Brillenfreiheit häufig erreicht wird, wohingegen mit EDOF Linsen zwei Bereiche scharf gesehen werden (in der Regel Ferne, Intermediär) und daher eine reduzierte Brillenunabhängigkeit erreicht wird. Andererseits sind EDOF Linsen den trifokalen Linsen in puncto Kontrastsensitivität oder dem Auftreten von optischen Phänomenen häufig überlegen. Auch können EDOF Linsen mit einer Monovision kombiniert werden und dadurch evtl. sogar eine Brillenfreiheit bei guter Kontrastsensitivität erreicht werden. Bis heute gibt es aber keine eindeutige Studienlage, welche diese Frage final beantworten lässt und muss daher individuell für jeden Patienten entschieden werden.

 

Was ist eine asphärische Linse und wann ist sie sinnvoll?

Um das besser zu verstehen muss man zunächst über die Hornhaut sprechen. Die Hornhaut ist keine perfekte Sphäre (Kugel), sondern sie ist asphärisch prolat, d.h. sie ist eher Oval mit einer stärkeren Krümmung im Zentrum als in der Peripherie. Diese Beschaffenheit der Hornhaut kann durch Implantation einer sphärischen Linse (Standard Linse, welche von den Krankenkassen übernommen wird) vom Patienten unter Umständen als ein leicht verschwommenes Bild wahrgenommen werden. Wird hingegen eine asphärische Linse eingesetzt wird durch bessere Anpassung an der Beschaffenheit der Hornhaut ein schärferes Bild erzeugt. Eine asphärische Linse macht jedoch hauptsächlich bei Personen mit einer weiten Pupille Sinn, da bei Personen mit enger Pupille die Veränderungen/Unschärfe in Abbildungen ausgeblendet werden und entsprechend vom Patienten ohnehin nicht wahrgenommen werden können. Abschließend muss gesagt werden, dass besonders Patienten nach einer Hornhaut-Behandlung (z.B. nach LASIK oder SMILE) einer Kurzsichtigkeit und einer weiten Pupille von einer asphärischen Linse profitieren. Hier wurde nämlich die Asphärizität der Hornhaut durch die Hornhautbehandlung erhöht und entsprechend kann eine sogenannte asphärisch korrigierende Linse ein deutlich besseres Bild schaffen als eine sphärische Standardlinse.

 

Muss ich meine Blutverdünner vor der Kataraktoperation absetzen?

Nein, sollte eine Tropfbetäubung geplant sein, müssen die Blutverdünner in der Regel nicht abgesetzt werden. Sollte jedoch eine besonders komplizierte Kataraktoperation notwendig sein, muss der Arzt unter Umständen das Auge mittels einer Spritze betäuben. In diesem Fall müssten die Blutverdünner unter Umständen vorher abgesetzt werden.

 

Was ist PEX?

PEX steht für Pseudoexfoliationssyndrom. Im Rahmen dieser Erkrankung kann es zur erschwerten Pupillenerweiterung sowie zu einer Lockerung des Halteapparats kommen. Beides kann die Kataraktoperation je nach Ausprägungsgrad stark erschweren.

 

Werden beide Augen an einem Tag operiert?

Nein, es wird nur ein Auge pro Tag operiert, um das mögliche Komplikationsrisiko zu minimieren. In seltenen Fällen kann sich der Operateur aber aufgrund der Allgemeinsituation dazu entscheiden beide Augen an einem Tag zu operieren, z.B. wenn der Patient nur schlecht mobil ist oder schwere Allgemeinkrankheiten hat und eine Vollnarkose benötigt.

 

Ich bin sehr ängstlich. Kann ich vor der Kataraktoperation eine Beruhigungstablette bekommen?

Ja, in der Regel ist das möglich, wird allerdings vom Arzt individuell entschieden.

 

Wie lange vor der Kataraktoperation muss ich nüchtern sein?

Sollte nur eine lokale Betäubung sein müssen Sie nicht nüchtern sein und können auch am Tag der Operation trinken bzw. essen.

 

Was ist der Visus?

Der Visus ist eine andere Bezeichnung für die Sehschärfe. Es bezeichnet einfach gesagt das Ausmaß der Fähigkeit zwei voneinander getrennte Punkte als zwei Punkte wahrzunehmen. Ein hoher Visus bedeutet, dass die Person auch zwei Punkte mit einem sehr kleinen Abstand noch als getrennte Punkte wahrnehmen kann. Der Visus wird in Deutschland mit Dezimalwerten angegeben und beträgt bei jungen, gesunden Menschen zwischen 0,8 und 1,6. Mit dem Alter nimmt der Visus ab und liegt bei alten gesunden Menschen in der Regel zwischen 0,63 und 1,0. Eine Katarakt kann den Visus weiter einschränken, so dass dieser Werte deutlich unter 0,63 einnimmt. Durch die Kataraktoperation wird jedoch wieder eine klare Linse eingesetzt und die meisten Patienten sehen im Anschluss wieder 0,63 oder besser. Fälschlicherweise wird der Visus manchmal als Prozent angegeben. Ein Visus von 1,0 wird als „100%“ deklariert. Dies ist aber falsch. Klar wird dies, wenn man berücksichtigt, dass viele Personen besser als 1,0 sehen können und das bei dieser Logik einer Sehschärfe über 100% bedeuten würde.

 

Wann nach der Kataraktoperation darf ich mich wieder schminken?

Make-up und dergleichen können am Tag nach der Operation wieder aufgetragen werden. Auf das Schminken der Augen sollte für mindestens eine Woche verzichtet werden.

 

Wann wird das Endergebnis nach der Kataraktoperation beurteilt? 

Nach etwa drei Monaten kann das finale Ergebnis beurteilt werden.