Office Eye Syndrom

Vom Office Eye Syndrom hört man immer häufiger, auch wenn es diesen Begriff eigentlich gar nicht in der Augenheilkunde gibt. Letztlich verbergen sich dahinter die Symptome des trockenen Auges, welche jedoch primär durch Bürotätigkeit ausgelöst wurden. Ein großer Teil der Bevölkerung arbeitet für mehrere Stunden täglich vor einem Monitor und das Ganze in klimatisierten Räumen. Ähnlich wie unser Rücken jedoch nicht für stundenlanges Sitzen konzipiert wurde, sind unsere Augen nicht für stundenlange Monitorarbeit geschaffen.

Vor allem die Mischung aus Blickfokussierung (stark reduzierter Lidschlag) und geringe Luftfeuchtigkeit führen schnell zur Verdunstung der Tränen und im Verlauf zur Schädigung der Augenoberfläche, welches sich durch Symptome des trockenen Auges (brennen, jucken, Schmerzen, Verschwommensehen) bemerkbar macht.

Verhaltensregeln die helfen:

Pausen

Bei längerer Bildschirmarbeit oder Lesen von Texten Pausen einplanen. Es ist bekannt, dass wir beim Lesen weniger blinzeln als notwendig. Dies kann die Symptome erhöhen. Festgelegte Pausen liefern hier eine einfache Lösung.

Aufenthalt im Freien

In geschlossenen Räumen ist die Luftfeuchtigkeit häufig nicht optimal. Vor allem Klimaanlagen können die Symptome zusätzlich verstärken. Abhilfe leistet hier der Aufenthalt im Freien.

In die Ferne blicken

Tatsächlich hilft es auch weniger zu fokussieren. Der Blick in die Ferne wirkt entspannend für mehrere Augenmuskeln und fördert das Blinzeln. Beides kann sich positiv auf die Beschwerden auswirken.

Viel Wasser trinken

Bedenkt man, dass der Großteil des menschlichen Körpers aus H2O besteht ist es wenig verwunderlich, dass eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr auch für den Tränenfilm wichtig ist. Eine Erwachsene Person sollte täglich ca. 2 Liter Wasser trinken.

Richtiger Monitorabstand

Der Monitor sollte etwa 80cm von den Augen entfernt sein. Also etwas mehr als eine Armlänge.

Richtiger Blickwinkel

Der Oberrand des Monitors sollte auf Augenhöhe sein, so dass man beim Blick auf die Mitte des Monitors leicht nach unten schaut. Dies ist die beste Position für das Trio Augen-Nacken-Rücken.

Richtiger Monitorwinkel

Der Monitor sollte 90° zu Lichtquellen wie z.B. dem Fenster stehen. Dies vermeidet unnötige Lichtreflektionen.

Indirekte Beleuchtung

Am Arbeitsplatz sollte es hell sein, ohne dass eine starke Lichtquelle die Augen stört.

Tränenersatzmittel

Bei längerer Arbeit am Monitor reichen all diese Verhaltensregeln nicht aus und es sollten künstliche Tränen verwendet werden, um das Auge zu schützen. Ähnlich wie eine Handcreme, welche im Winter notwendig ist, um die Haut vor Rissen zu schützen, ist es bei längerer Monitorarbeit notwendig Tränenersatzmittel zu verwenden, damit es nicht zur Schädigung der obersten Hornhautschicht und Symptomen des trockenen Auges kommt.

Empfehlung Professor Shajari

Ich persönlich finde die 20-20-20 Regel sehr sinnvoll und einfach umzusetzen. Sie besagt, dass man alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in die Ferne (aus dem englischen “20 feet”) schauen. Ich befolge diese Regel auch. Um aber zusätzlich auch meinen Rücken zu entlasten und wieder frisch zu sein, stehe ich auf, gehe ans Fenster, öffne es für mehr Sauerstoff zu bekommen und schaue in die Ferne.